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Klinik für Kardiologie

Behandlungsverfahren

Interventionelle Kardiologie

Die koronare Herzkrankheit ist eine häufige Erkrankung. Etwa 10% der deutschen Bevölkerung sind davon betroffen. Die Wahrscheinlichkeit, an einer koronaren Herzkrankheitz zu leiden, hängt stark von Alter und Risikofaktoren (z.B. Rauchen, Bluthochdruck, Blutfette, Diabetes) ab.

40% aller Todesfälle in Deutschland sind durch Herz-Kreislauf-erkrankungen verursacht.

Verengungen der Herzkranzgefäße führen zu Angina pectoris (Brustschmerz, typischerweise bei Belastung). Beim Verschluß einer Herzkranzarterie kommt es zum Herzinfarkt. Eine sofortige Katheterintervention ist in diesem Fall erforderlich, um das Gefäß wieder zu eröffnen und ein Absterben eines Bereiches des Herzmuskels zu verhindern.

Unser Leistungsspektrum umfasst:

  • Diagnostische Herzkatheteruntersuchung mit Zugangsweg über Leiste oder (bevorzugt) Armarterie
  • Implantation von beschichteten Stents
  • Implantation von resorbierbaren Stents
  • Ballondilatation, ggfs. medikamentenfreisetzend
  • Diagnostik mit intravaskulärem Ultraschall (IVUS)
  • Diagnostik mit Druckdraht
  • Rechtsherzkatheter mit Messung der Drücke und des Sauerstoffgehaltes im rechten Herzen

Rhythmuschirurgie/Devicetherapie
(Eventrecorder, Herzschrittmacher, Implantierbarer Cardioverter-Defibrillator, Cardiale Resynchronisationstherapie)

Bestimmte Herzrhythmusstörungen verursachen eine zu niedrige Herzfrequenz oder anfallsartige Aussetzer der Herztätigkeit. Dieses kann sich in Schwindelattacken und Ohnmachtsanfällen bemerkbar machen oder zu einer eingeschränkten körperlichen Leistungsfähigkeit führen (Leistungsspektrum HSM: Herzschrittmacher).

Daneben bestehen Herzrhythmusstörungen, die über eine zu hohe Herzfrequenz (Kammerflimmern/-flattern) einen plötzlichen Herztod verursachen können (Leistungsspektrum ICD: Implantierbarer Cardioverter-Defibrillator).

Nach der richtigen Diagnosestellung mittels moderner Untersuchungsverfahren (z.B. Eventrecorder) spielt neben medikamentöser Therapieoptionen die Rhythmuschirurgie eine zentrale Rolle in der Behandlung dieser Erkrankungen.

Das Ziel unserer Therapien ist es einerseits teilweise lebensbedrohliche Gefahren abzuwenden, andererseits die Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität unserer Patienten zu verbessern.

Unser Leistungsspektrum umfasst:

  • Diagnosestellung mittels moderner Untersuchungsverfahren inklusive Implantation von Eventrecordern und Injektion von Mikro-Eventrecordern
  • Implantation von Ein- und Zweikammer-Herzschrittmachern, wahlweise mit MRT-Tauglichkeit und Möglichkeit der Fernüberwachung (s. unten für Dreikammer-Herzschrittmacher)
  • Implantation von Ein- und Zweikammer-ICDs mit der Möglichkeit der Fernüberwachung.
  • Versorgung mit passageren tragbaren Defibrillator-Westen.
  • Wechsel sämtlicher Aggregate bei Batterieerschöpfung
  • Korrekturen und Revisionseingriffe bei Herzschrittmacherfehlfunktionen
  • Nachsorgeuntersuchungen in unserer Herzschrittmacher-Ambulanz und per Fernüberwachung (Homemonitoring)

Behandlung von Herzrhythmusstörungen

Nicht alle Störungen des Rhythmus des Herzens sind behandlungsbedürftig. Das sogenannte Stolperherz z.B. kann erhebliche Beschwerden verursachen, ist aber sehr häufig nicht Ausdruck einer Herzerkrankung sondern tritt vor allen in jüngeren Lebensjahren sporadisch auf. Es besteht keine Gefahr und nach sorgfältigem Ausschluss einer Herzerkrankung ist eine spezifische Therapie nicht erforderlich, bzw. häufig ohne Nutzen. Glücklicherweise spricht diese Störung häufig gut auf nicht-medikamentöse Maßnahmen wie Nikotinverzicht, Aufnahme eines Ausdauertrainings, Abbau von Übergewicht und Reduktion von Alkohol, gelegentlich Zufuhr von Magnesium-Salzen an.

Störungen des Reizleitungssystems des Herzens dagegen können zu Blockierungen der Erregung zwischen Herz-Vor-und hauptkammern führen mit dem Resultat von Aussetzern der Herztätigkeit über mehrere Sekunden, was ausreichend sein kann, die Blutzufuhr des Hirns kritisch herabzusetzen. Die Folge sind dann Ohnmachtsanfälle. Eine solche Störung kann durch den Einsatz eines Herzschrittmachers behandelt werden. Dieses hochkomplexe elektronische Gerät ist mittlerweile dünner und genauso leicht wie eine Streichholzschachtel. Es analysiert den Herzrhythmus und stimuliert die Herzkammern im Falle ausbleibender köpereigner Aktion des Herzens.

Insbesondere bei schwerer Herzkrankheit wie zum Beispiel dem Vorliegen einer Pumpschwäche des Herzens können Herzrhythmusstörungen einen lebensbedrohlichen Charakter haben. Hier ist sorgfältige Diagnostik unter Einsatz von modernen Ultraschallverfahren, Herzkatheterdiagnostik und viel Erfahrung in der Behandlung solcher Erkrankungen notwendig. Zur Vorbeugung des plötzlichen Herztodes kommen neben einer optimalen medikamentösen Therapie Systeme zum Einsatz, die durch Abgabe von Energieimpulsen in der Lage sind, lebensbedrohliche Herzrhythmustörungen zu beenden. Solche Geräte (automatische implantierbare Defibrillatoren- AICD) sind heutzutage ebenfalls sehr klein und behindern nach kurzer Eingewöhnungszeit nicht. Modernste Geräte können zusätzlich einen Beitrag zur Verbesserung der Herzleistung leisten, in dem sie rechte und linke Herzkammer synchronisieren (CRT-D-Geräte). Solche Geräte kommen für Patienten mit Herzschwäche und gleichzeitig schwerer Störung der Erregungsleitung in den Herzkammern zum Einsatz.

Patienten mit Vorhofflimmern leiden häufig unter erheblichen Symptomen wie Leistungsschwäche, Atembeschwerden, Herzklopfen, aber auch Kollaps- und Angstzustände. Auch hier gilt zunächst eine sorgfältige Basis-Untersuchung des Herzens um festzustellen, in wie weit das Vorhofflimmern Ausdruck einer fortgeschrittenen Herzerkrankung ist. Die Behandlung zielt in 3 Richtungen: 1.Vermeidung von Schlaganfällen, die bei Patienten mit Vorhofflimmern gehäuft auftreten können, 2.Kontrolle des übermäßig erhöhten Pulses durch geeignete Medikamente und 3. Überführung des Vorhofflimmerns in einen normalen (Sinus)Rhythmus und Erhalt desselben.

Konsequente Behandlung einer eventuell zu Grunde liegenden Erkrankung wie zum Beispiel des Bluthochdrucks ist zwingend notwendig für einen anhaltenden Therapieerfolg. Bei vielen Patienten ergeben sich gute Chancen auf eine anhaltende Unterdrückung von Vorhofflimmern, vor allem, wenn noch keine krankhaften Veränderungen an Herzmuskel oder Herzklappenapparat festzustellen ist. Hier bieten moderne Verfahren wie die Pulmonalvenenisolation Chance auf Heilung. Diese Kathetertechnik verhindert die Auslösung von Vorhofflimmern, indem krankhafte Impulsgeber von Extrasystolen, die häufig in den Lungenvenen lokalisiert sind elektrisch vom Vorhof abgekoppelt werden (isoliert) werden. Dies kann z.B. durch Kältereize an der Übergangszone der Lungenvene zum linken Vorhof erreicht werden. Dieses etablierte Verfahren bietet bei geeigneten Patienten eine bis zu 70% Chance auf anhaltende Befreiung von Vorhofflimmern mit nur einem Eingriff. Im Falle des Widerauftretens von Vorhofflimmerns können weitere Eingriffe notwendig werden, die die Heilungschance auf über 90% erhöhen.

Patienten mit anhaltendem Herzjagen leiden häufig unter einem Kurzschluss im Reizleitungssystem des Herzens. Solche sogenannten Reentrymechanismen sind einer medikamentösen Therapie häufig schlecht zugänglich, sprechen aber sehr gut auf sogenannte Ablationstechniken an. Hierbei erfolgt eine Verödung kleiner reizleitender Areale mit dem Ziel, Kreiserregungen zu unterbrechen. Auch hier ergibt sich die Diagnose aus dem Befund des elektrophysiologischen Herzkatheters und es kann ggf. sofort eine punktförmige Ablationstherapie (Verödungstherapie) vorgenommen werden, die bei Erfolg den Kurzschluss dauerhaft unterbricht, sodass die Herzrhythmustörung nicht wider auftritt. Es profitieren besonders Patienten mit sog. WPW-Syndrom oder mit AV-Knoten-Re-entrytachycardien.

  • Kontaktdaten
  • Besuchszeiten

Sekretariat Kardiologie
Marita Hofert
Tel.: 04161 703 - 3460
Fax: 04161 703 - 3470

  • Fakten

07.12.2015 Fakten

■ Kommunale Klinik an zwei Standorten
■ Mehr als 800 Betten
■ Ca. 45.000 stationäre Patienten
■ Mehr als 85.000 ambulante Behandlungen pro Jahr
■ Über 20.000 Operationen pro Jahr
■ Rund 3.000 Mitarbeiter/-innen
■ Über 400 Schul- und Ausbildungsplätze
■ Größter Ausbildungsbetrieb der Region