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Klinik für Urologie und Kinderurologie

Behandlungsangebot

Harnsteinleiden

Hauptaufgabe unserer Nieren ist es, harnpflichtige Substanzen aus dem Blut zu filtern und diese über den Urin auszuscheiden. Manchmal kann es vorkommen, dass vor allem Salze auskristallisieren, sich ablagern und so Steine gebildet werden. Blockieren diese Steine die ableitenden Harnwege können sie u.a. starke Schmerzen oder einen Harnstau verursachen.

Konservative Therapie

> spasmoanalgetische Therapie
> ESWL in Kooperation mit unseren niedergelassenen Kollegen

Operatives Angebot


> Minimal invasive endoskopische Steinentfernung
> URS (starr/ flexibel)
> Laser-Lithotripsie
> mini-PNL
> offen chirurgische Steinsanierung

Bei einer wiederkehrenden Steinerkrankung werden die Steine auf ihre Zusammensetzung untersucht. Die weitere Therapie richtet sich nach Art des Steins. Oft kann eine Umstellung des Lebenstils (spezielle Diät und Bewegung) zu einer Besserung der Beschwerden führen und Steine vorbeugen.

Gutartige Prostataerkrankung

Eine gutartige Vergrößerung der Prostata ist die häufigste Ursache der männlichen Blasenentleerungsstörung. Da die Prostata einen Abschnitt der Harnröhre bildet, kann es bei einer Vergrößerung zu Beschwerden beim Wasserlassen kommen. Bleibt dies unbehandelt können als Folge noch weitere Probleme wie wiederkehrende Harnwegsinfektionen, Blutungen, Blasensteine oder eine eingeschränkte Nierenfunktion entstehen. Eine Operation wird vor allem dann notwendig, wenn eine medikamentöse Therapie keine zufriedenstellende Linderung der Beschwerden bringt.

Therapie

> TUR-Prostata bipolar (transurethrale Plasema-Resektion der Prostata)
> ThuLEP (Thulium-Laser-Enukleation der Prostata)

Prostatakrebs

Prostatakrebs ist der häufigste bösartige Tumor des Mannes. Abhängig vom Tumorstadium richtet sich die jeweilige Therapie. Die Therapieoptionen reichen von aktiver Überwachung/ Surveillance, einer medikamentösen Therapie oder einer Operation bis hin zur Strahlentherapie.

Für jeden Patienten sollte daher ein individuelles Therapiekonzept erarbeitet werden. Wir empfehlen jedem Patienten sich an ein Prostatazentrum zu wenden um zusammen mit dem betreuenden Urologen einen personalisierten Behandlungsplan zu entwickeln.

Diagnostik: Fusionsbiopsie
Eine zukunftsorientierte Abklärung und Diagnosesicherung bei Verdacht auf Prostatakrebs ist uns besonders wichtig. Wir bieten deshalb zusätzlich zum Standartdiagnoseverfahren die sogenannte Fusionsbiopsie an.
Die konventionelle transrektale Prostata-Stanzbiopsie (TRUS-PE) bei einem erhöhten PSA-Wert war lange die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Die konventionelle Biopsie ist leider nicht immer in der Lage, relevante Krebsherde in der Prostata darzustellen.


Eine deutlich bessere Bildqualität liefert die Kombination einer MRT-Aufnahme des Organs mit dem Live-Ultraschallbild. Die sogenannte MRT-Fusionsbiopsie erlaubt bislang die genaueste Prostata-Diagnostik mit sehr guten Ergebnissen und weniger Komplikationen.

Vorteile
> Spezialisierte Technik zur besseren und genaueren Erkennung von Prostatakrebs
> Kombination zweier Verfahren: vereint Bilder von MRT und Live-Ultraschall
> Erhöht die Aussagekraft und Minimiert das Infektionsrisiko bei Punktion durch den Damm

Wie funktioniert die Fusionbiopsie?
Bei der Fusionsbildgebung wird das MRT-Bild mit dem Livebild des 3D-Ultraschalls kombiniert. Bei der Biopsie kann so das Bild des MRT zur Darstellung verdächtiger Areale genutzt werden. Verändertes Gewebe ist im MRT deutlich besser zu erkennen und der Arzt kann es bei der Probenentnahme präzise mit der Biopsienadel ansteuern. Unnötige Biopsien werden so vermieden, da sich signifikante Tumoren meist gut abgrenzen lassen. Die Fusionsbiopsie bietet die Möglichkeit, früher Klarheit, insbesondere bei Verdacht auf eine atypische Tumorlokalisation zu erreichen und im Falle von aktiven Überwachungsprotokollen präzise Wiederholungsbiopsien durchzuführen.

Therapie: anatomische, Schließmuskel- und Potenzerhaltende vollständige Prostataentfernung (Rp) 

Eine auf Heilung ausgerichtete Therapie wie die Operation ist in der Regel dann zu empfehlen, wenn das Prostatakarzinom auf das Organ beschränkt ist und die geschätzte Lebenserwartung bei mindestens 10 Jahren liegt. Hierbei spielt auch das „biologische Alter „ eine wesentliche Rolle.

Die Operation ist im Hinblick auf das Langzeitüberleben das am besten untersuchte Verfahren, da es weltweit schon seit den 1980er Jahren in großem Umfang eingesetzt wird. Die Operationsmethode hat sich dabei stetig weiterentwickelt und wird in verschiedenen Zentren mit verschiedenen Methoden angeboten (retropubisch, laparoskopisch oder laparoskopisch-„roboterassistiert“).

Nach aktueller Datenlage sind die Ergebnisse einer offenen und die einer laparoskopischen Operation mit- oder ohne Zuhilfenahme eines Operationsroboters (DaVinci) identisch. Es kommt also weniger auf die Operationsmethode an sich als auf die individuelle Erfahrung des Operateurs mit dem jeweiligen Verfahren an.

Unsere Klinik hat sich auf das offene Operationsverfahren spezialisiert. So werden von uns 2-3 Patienten pro Woche mit diesem Verfahren operiert. Die bei uns angewandte offene Operationsmethode wurde dabei in den letzten 10 Jahren stets verfeinert und ist damit „minimal-invasiv“ geworden. Durch genaue anatomische Kenntnisse und den Einsatz von „Xenon-Kopflicht“ und „Lupenbrille“ können Harnröhrenschließmuskel, Gefäßnervenbündel und umliegende Strukturen geschont werden. Seit 2020 untersuchen wir die Prostata in unserem akkreditierten Institut für Pathologie bereits während der Operation im Schnellschnittverfahren auf Tumorfreiheit der Resektionsränder. Hierdurch können mehr Patienten nervschonend und sicher operiert werden.

Die Häufigkeit von Nebenwirkungen der Operation wie Harninkontinenz und Impotenz kann dadurch deutlich reduziert werden, so dass über 90 % der Patienten nach der Operation keine oder nur eine Vorlage benötigen.

Strahlentherapeutische Verfahren:
Neben der Operation besteht im Zentrum auch die Möglichkeit einer Strahlenbehandlung, entweder von außen (perkutan) Die perkutane Strahlentherapie bieten wir innerhalb unserer Kooperationen mit der Klinik Dr. Hancken an. Für genaue Informationen bitten wir Sie, die entsprechende Internetseite unseres Kooperationspartners zu nutzen. 

Die Strahlentherapie von außen stellt nach momentaner Datenlage ein prinzipiell gleichwertiges Verfahren zur Operation dar. Erst bei langen Nachbeobachtungszeiträumen von über 10 Jahren scheint die Operation einen leichten Vorteil im Hinblick auf die Rezdivfreiheit zu haben. Bei jungen Patienten mit einer noch langen Lebenserwartung von über 15 Jahren geben wir daher der Operation den Vorzug.

Nebenwirkungen der Behandlung und Ergebnisqualität:
Das Auftreten der typischen und von den Patienten gefürchteten Nebenwirkungen (Verlust der sexuellen Potenz und Harninkontinenz) ist durch die enge räumliche Beziehung der Prostata zu umliegenden Organen und Nerven zu erklären. Die Wahrscheinlichkeit einer bleibenden und höhergradigen Harninkontinenz nach radikaler Prostatektomie liegt bei uns bei unter 7%. Die Schonung der für die Erektion notwendigen und direkt an der Prostatakapsel gelegenen Nerven ist dann möglich, wenn die Erkrankung so rechtzeitig erkannt wurde, dass hierdurch kein Tumorgewebe zurückgelassen wird. In diesen Fällen kann die Erektionsfähigkeit in über 50% der Fälle erhalten werden.

Die funktionelle Ergebnisqualität nach radikaler Prostatektomie ist vor allem für die betroffenen Patienten von extrem hoher Bedeutung. Wir kooperieren daher mit den nachbehandelnden Rehakliniken um unsere Behandlungsergebnisse zu überprüfen. Hierbei zeigt sich im Vergleich eine überdurchschnittlich gute Kontinenzrate der in Stade operierten Patienten. 

Nierenkrebs

In jedem Jahr erkranken in Deutschland rund 12.000 Menschen an bösartigen Nierentumoren

Das Risiko einer Erkrankung steigt ab dem 50. Lebensjahr und erreicht zwischen 60 und 70 Jahren seinen Höhepunkt.
Nierenkrebs wird heute meist zufällig durch eine Routine Ultraschall- oder Computertomografieuntersuchung/MRT festgestellt, die oft aus ganz anderen Gründen durchgeführt wird.

Nach wie vor ist die heilende Therapie der Wahl beim Nierenkrebs die Operation. Je nach Tumorgröße und Lage wird eine nierenerhaltende Tumorentfernung angestrebt.
Wird der Tumor durch die Operation komplett entfernt, ist dann keine weitere Behandlung im Sinne einer medikamentösen Therapie- oder Chemotherapie notwendig.


Therapie
> Abdominelle / laparoskopische Tumornephrektomie
> lumbale anatomische Nierenteilresektion ohne Unterbrechung der Nierendurchblutung (ohne Ischämie)
> laparoskopische Nierenteilresektion bei kleinen Tumoren

Blasenkrebs

Blasenkrebs ist eine urologische Erkrankung, die in den letzten Jahren in Deutschland deutlich zugenommen hat. Umweltfaktoren und Rauchen spielen hierbei eine große Rolle.
Es ist die vierthäufigste bösartige Tumorerkrankung beim Mann. Frauen machen nur etwa ein Drittel aller Fälle aus.

Je früher ein Blasenkarzinom diagnostiziert wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für einen guten Therapieerfolg.
Rund 70 % der Blasenkarzinome werden bereits im Frühstadium erkannt, wenn der Tumor auf die innersten Schichten der Blasenwand beschränkt ist und der Tumor die muskuläre Wand noch nicht erreicht hat. Durch schonende videoendoskopische Operationen können diese oberflächlichen Blasentumore ohne äußerliche Schnittoperation komplett entfernt werden.


Die Therapie der fortgeschrittenen, muskelinvasiven Blasentumore besteht in der Regel in der kompletten Entfernung der Harnblase. Beim Mann erfolgt dies wenn möglich, unter Erhalt der Gefäß-Nervenbündel und, bei der Frau unter Erhalt der Scheidenvorderwand. 


Zur Harnableitung stehen verschiedene Möglichkeiten bereit, die jeweils für und mit dem Patienten in einem ausführlichen Beratungsgespräch gegeneinander abgewogen werden müssen.

Therapie

> TUR-Blase (transurethrale Plasma-Resektion der Blase)
> Ergänzend mit PDD (photodynamischer Durchleuchtung)
> Zystektomie mit Harnableitung durch
> Ileumconduit
> Neoblase
> Uretercutaneus

Harnröhrenerkrankungen

Harnröhrenverengungen können aus diversen Gründen auftreten. Häufig sind „harmlose" Entzündungen oder Narbenbildungen nach Verletzung der Harnröhre ursächlich. Selten kommen auch angeborene Harnröhrenstrikturen vor. Für den Patienten bedeutet dies ein erschwertes Wasserlassen, was sich über einen längeren Zeitraum negativ auf die Blasenfunktion auswirken kann. Frauen sind von diesem Krankheitsbild sehr selten betroffen.

Therapie

> Urethrotomie nach Otis
> Urethrotomie nach Sachse
> Offene Rekonstruktion /Mundschleimhauttransplantat

Harninkontinenz

Allgemeines
Die Blasenschwäche ist ein wichtiges Thema im Alltag der Patientinnen und Patienten. Der Leidensdruck ist sehr groß, aber aus Scheu wird es durch die gesellschaftliche Tabuisierung kaum zum Ausdruck gebracht. Männer sowie Frauen sind betroffen, wobei die Frauen 2 bis 4 mal häufiger daran leiden als Männer. Bei Männern kann die Ursache z.B. durch Voroperationen an der Prostata bedingt sein.
Die Behandlung der Inkontinenz ist vielfältig. Zugrunde liegt die Tatsache, dass die Inkontinenz keine Krankheit an sich ist, sondern ein Symptom verschiedener Grunderkrankungen sein kann. Es ist daher wichtig, bei der Erstellung eins Behandlungskonzepts ein multimodales Vorgehen zu wählen. Beginnend mit einer differenzierten Diagnostik und Problemdarstellung beraten wir Sie gerne zu verschiedenen, speziellen Behandlungsverfahren.

Therapie
Sowohl bei der Frau, als auch beim Mann ist unsere Klinik mit modernen Behandlungskonzepten gut aufgestellt. Das Spektrum hierbei ist sehr groß und vielfältig. Hilfreich können nicht nur konservative, aber auch invasive Therapieansätze. Durch unsere spezialisierte Physiotherapeutinnen und –therapeuten kann z.B. ein nicht-operatives Verfahren zielführend sein.
Wir bieten aber auch eine große Bandbreite an operativen Verfahren für die weibliche wie männliche Harninkontinenz an. Minimal-invasive Bandverfahren (transobturatorische Schlingen-TOT nach Monarc bzw. Advance-Schlinge), sowie Botolinumtoxin-Injektionen in die Harnblasenmuskel und Blasenschrittmacher-Implantationen gehören zu unseren routinierten Eingriffen.
Zusätzlich werden auch laparoskopische Eingriffe zur Kontinenztherapie durchgeführt (z.B. Sakrokolpopexie).

Unabhängig vom Behandlungsmodul (konservativ oder operativ) legen wir besonderen Wert auf eine kontinuierliche Therapie. Nach jedem begonnenen Behandlungsweg streben wir ein regelmäßiges Follow-Up an, um den Erfolg der Behandlung zu evaluieren, und ggf. durch Ergänzungen zu optimieren.
Durch eine reibungslose Zusammenarbeit mit anderen Zentren (Radiologie, Gynäkologie, Allgemeinchirurgie/Proktologie) wird unser Konzept zur Therapie eines so unangenehmeren Themas perfektioniert.
Sprechen Sie uns gerne an.

Hodentumor

Der Hodentumor ist die häufigste bösartige Tumorerkrankung des jungen Mannes und tritt vor allem zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr auf. In bis zu einem Drittel der Fälle ist auch der Hoden der Gegenseite betroffen. Neben der familiären Belastung ist vor allem der sogenannte Leistenhoden in der Kindheit ein Risikofaktor. Klinisch kann ein Hodentumor zunächst symptomlos sein. Lediglich in 10% der Fälle treten Schmerzen auf. Typisch ist z.B. eine „holzharte“ Verdickung des Hodens.

Therapie

Als erster therapeutischer Schritt erfolgt zur Entfernung -und Untersuchung des bösartigen Gewebes die Entnahme des betroffenen Hodens.

> Inguinale Ablatio testis mit Probenentnahme aus dem nicht betroffenen Hoden

Anhand der feingeweblichen Untersuchung (Histologie) wird die Art des Tumors innerhalb einer Woche festgelegt. In dieser Zeit erfolgen Röntgenuntersuchungen /CT von Lunge und Bauchraum um Tochtergeschwülste (Metastasen) auszuschließen.
Die Befunde werden auf unserer interdisziplinären Konferenz mit den behandelnden niedergelassenen Urologen besprochen und ein Nachsorge- oder Therapieplan gemeinsam abgestimmt.

Sonstige Erkrankungen des männlichen Genitals

Rund um das männliche Genital bieten wir eine Reihe von operativen Eingriffen bei bestehender medizinischer Indikation an.

Therapie
> Hydrozelenresektion
> Spermatozelenresektion
> Varikozelensklerosierung/ Clipping (Laparoskopie)
> Funikolyse und Orchidopexie (Kinder)
> Zirkumzision und Frenulumplastik
> Vasektomie (nur als private Leistung)

Diagnostik

MRT-Fusionsbiopsie der Prostata

Das sagen unsere Patienten

• „… Ich bedanke mich herzlich bei allen MitarbeiterInnen der Station für die Fürsorge und vor allem die menschliche Wärme, die sie mir entgegen gebracht haben – ich habe mich bei Ihnen gut aufgehoben gefühlt …“ – F. K.

• „… Schön, dass es in dieser immer anonymer werdenden Krankenhauswelt noch Menschen gibt. Menschen wie Ihr es seid! …“ – T.& N. Z.

• „…Ferner möchte ich mich für die gute Betreuung und für das nicht selbstverständliche, gute Einfühlungsvermögen von den Ärzten, Krankenschwestern und Krankenpflegern mir gegenüber recht herzlich bedanken …“ - E. B.

Dr. med. Sven Laabs
Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie, Leiter des Prostatazentrums

Facharzt Dr. med. Sven Laabs
  • Kontaktdaten

Sekretariat
Claudia-Andrea Nygaard
Tel.: 04141 97-1500
Fax: 04141 97-1502

  • Fakten

07.12.2015 Fakten

■ Kommunale Klinik an zwei Standorten
■ Mehr als 800 Betten
■ Ca. 45.000 stationäre Patienten
■ Mehr als 85.000 ambulante Behandlungen pro Jahr
■ Über 20.000 Operationen pro Jahr
■ Rund 3.000 Mitarbeiter/-innen
■ Über 400 Schul- und Ausbildungsplätze
■ Größter Ausbildungsbetrieb der Region
  • Zertifizierung

 

URO-Cert steht für die systematische Verbesserung der Behandlungsqualität und die optimierte Versorgung urologischer Patientinnen und Patienten.