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Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie

Ursachen einer gestörten oder ausbleibenden Wundheilung

Die nachfolgende Aufzählung muss aufgrund der Vielzahl der Möglichkeiten exemplarisch bleiben und hat keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit!

Lokale Ursachen

Mangeldurchblutung

In direkt durch einen Unfall geschädigten Wundrändern können sich Blutgefäße verschließen. Das Gewebe stirbt ab. Aber auch die Funktion der am Reparaturprozess beteiligten Zellen hängt von der Sauerstoffversorgung und damit von der Blutversorgung einer Wunde ab.

Fremdkörper oder Verschmutzung

Das Wundmilieu kann durch z.B. eine Infektion (sie wird durch Mikroorganismen verursacht, die sich in der Wunde vermehren und schädigende Giftstoffe erzeugen) gestört sein.

Manipulation der Wunde

Die fehlende Ruhigstellung oder Versorgung der Wunde kann durch übermäßige Wundrandbewegung direkt zu einer Heilungsstörung führen. Die Stabilität einer Wunde nimmt im Laufe der Zeit zu. Die Hauptreisfestigkeit wird innerhalb der ersten 6 Wochen erreicht. Eine vorzeitige starke Zugbelastung kann somit zum Aufreißen der schon geschlossenen Wunde führen.
Spätfolgen einer Bestrahlungstherapie

Als Folge einer Bestrahlung kann es zum langfristigen Vernarben und damit Verlust der Gewebeelastizität kommen. Ferner wird die Brüchigkeit und Verarmung ortsständiger Gefäße beobachtet. Diese kann zu einer verminderten Belastungstoleranz und damit Heilungsstörung im Gewebe führen. Manchmal bildet bestrahltes Gewebe dann sogar, ohne vorangegangene Verletzung, eine nicht heilende Wunde aus. Die bösartige Entartung, als langfristige Folge eines Strahlenschadens, kann selten auch die Ursache einer chronischen Wunde sein.
Vernarbtes Gewebe

Verletztes und damit vernarbtes Gewebe weist nicht die gleiche Qualität ursprünglichen Gewebes auf. Ist die Schädigung zu groß, kann die Narbe instabil werden. Die Gewebeschicht muss dann entfernt und ersetzt werden.

Tumoren

Bösartige und auch gutartige Neubildungen der Haut werden häufig von Patienten falsch interpretiert. Hinter einer vermeintlichen Kratzwunde, Anprallverletzung, einem Mückenstich usw. steckt, bei ausbleibender Heilung, nicht selten ein Tumor. Veränderungen, die über Wochen nicht abheilen oder an der selben Stelle immer wieder auftreten, müssen ärztlich vorgestellt und abgeklärt werden.

Systemische Ursachen

Verlangsamte oder gestörte Stoffwechselprozesse

  • Alter
  • Mangelernährung
  • Therapie mit bestimmten Medikamenten (z.B. Kortison, Immununterdrückung
  • Stoffwechselerkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus
  • Leberschädigungen
  • Niereninsuffizienz mit Dialysepflichtigkeit
  • Begleiterkrankungen bei starkem Übergewicht

Mangeldurchblutung

  • Der dauerhafte Druck auf Gewebe nach falscher oder ungenügender Entlastung (z.B. Bettlägerigkeit, Polyneuropathie, Lähmung)
  • Gefäßverschlüsse (pAVK) mit unzureichender Blutzufuhr und gestörter Versorgungssituation des Gewebes und Gefäßentzündungen (Vasculitis)
  • Durchblutungsstörung mit reduziertem Abtransport von Abbauprodukten und Flüssigkeitsstau im Gewebe, z.B. bei chronisch venöse Insuffizienz bei Krampfadern
  • Systemerkrankungen, z.B. Diabetes mellitus welche eine begleitende Gefäßschädigung und Veränderung der Blutflusseigenschaften verursachen können

Selbstgerichtete Erkrankungen

Autoimmunerkrankungen, z.B. Poyderma gangraenosum, bei welchem eine überschießende Immunreaktion bestimmter an der Zellabwehr beteiligter Zellen vermutet wird.
Veränderungen des Blutbildes mit Reduktion oder geschädigten Granulozyten. Dieses führt zu einer gestörten oder ungenügenden Wundreinigung mit herabgesetzter Wundheilung in der Folge.
  • Kontaktdaten
  • Besuchszeiten

Wundsprechstunde:
Dienstag + Donnerstag von 9.00 – 15.00 Uhr

Anmeldung Ambulanz der Klinik für
Unfallchirurgie und Orthopädie:

Telefon: 04141 97-1214
E-Mail: wunde@elbekliniken.de

Wundberatung für Fachkollegen:
Telefon: 04141 97-1211

In dringenden Fällen ist die Rücksprache über die Ambulanz möglich.

  • Fakten

07.12.2015 Fakten

■ Kommunale Klinik an zwei Standorten
■ Mehr als 800 Betten
■ Ca. 45.000 stationäre Patienten
■ Mehr als 85.000 ambulante Behandlungen pro Jahr
■ Über 20.000 Operationen pro Jahr
■ Rund 3.000 Mitarbeiter/-innen
■ Über 400 Schul- und Ausbildungsplätze
■ Größter Ausbildungsbetrieb der Region